Tagung „Klosterbuch Hessen – analog meets digital“

Im Zeitraum von Mai 2021 bis April 2027 sollen renommierte Forscher*innen aus verschiedenen Disziplinen zur facettenreichen Geschichte sämtlicher klösterlicher und religiöser Gemeinschaften, die im heutigen Gebiet des Bundeslandes Hessen liegen, forschen. Sie sollen ihre Ergebnisse als Katalogeintrag für ein Klosterbuch verfassen.

Bislang liegt keine vergleichbare Arbeit für den hessischen Raum vor. Am Ende der Projektlaufzeit werden zahlreiche Forschungslücken geschlossen worden sein und zwei umfangreiche Bände mit voraussichtlich ca. 2000 Seiten vorliegen, in denen nicht nur die hessische Landes-, Kirchen- und Ordensgeschichte, sondern auch die kulturellen Güter des Landes Hessen präsentiert werden. Auf diese Weise wird für die nächsten Generationen ein Standardwerk vorliegen, an dem niemand, der sich für Kloster- und Ordensleben sowie für die jeweiligen Orte mit ihren Schätzen in Architektur und Kunst interessiert, vorbeikommen wird. Dabei richtet sich das Klosterbuch Hessen gleichermaßen an eine interessierte Leserschaft sowie an wissenschaftliche Fachkreise. 

Klosterbücher gibt es bereits für verschiedene Regionen und Bundesländer. Sie sind erprobte Formate, die vor allem in der wissenschaftlichen Community, aber auch darüber hinaus geschätzt und anerkannt sind. Das Klosterbuch Hessen wird im renommierten und mit diesen Formaten erprobten Verlag Schnell & Steiner in Regensburg erscheinen. Die Drucklegung ist aufgrund großzügiger Förderung Dritter bereits vollständig finanziert. 
Neben diesem klassischen Format wird das Klosterbuch Hessen einen innovativen und erstmaligen Zugang wählen, der zum einen der zunehmenden Digitalisierung im öffentlichen und touristischen Sektor sowie den Digitalisierungsstrategien von Bund und Ländern für Schulen und Universitäten gerecht werden möchte: Herausragende Klöster in Hessen werden über einen QR-Code beziehungsweise einen Link verfügen, über den die jeweiligen Klöster und Stifte via Augmented und Virtual Realities (AR/VR) „besucht“ werden können. Auf diese Weise kann die vielfältige Lebenswelt der Orden und Gemeinschaften nicht nur durch Fachartikel erkundet, sondern beispielsweise auch in der Schul- und Hochschullehre ohne größere logistische Aufwendungen und Reisen besucht werden. Keineswegs soll und kann diese digitale Erfahrung den Wert einer realen Ortsbegehung ersetzen. Vielmehr sollen dadurch Anreize gegeben werden, auch im privaten Kontext die digital erkundeten Orte zu besichtigen.

Mit einer Auftakttagung mit Workshop-Elementen soll das Klosterbuchprojekt als Ganzes sowie in besonderer Weise dieser zukunftsweisende Weg, bisherige klassische analoge Formate mit digitalen Formaten verschmelzen zu lassen, reflektiert und gemeinsam mit einschlägigen Experten diskutiert werden. 

Freitag, den 10. Dezember 2021 
Moderation: Ann-Kathrin Weber 

15.00 Uhr       Eröffnung und Begrüßung 

Sektion I: Bundesland – Bistum – Kloster 
15.15 Uhr       Matthias Kloft: Das Land Hessen – ein vergessenes Klosterreich(?)
15.45 Uhr       Barbara Wieland: Klosterbuch und Bistumsgeschichte – Interdependenzen. Dargestellt an Beispielen aus dem Bistum Limburg
16.15 Uhr       Kaffee
16.45 Uhr       Julian Hanschke: Neue Forschungen zur Baugeschichte des Klosters Eberbach
17.15 Uhr       Ulrich Ritzerfelder / Roswita Kraatz: LAGIS – ein digitales Angebot auch zu Klöstern, Orden und Diakonien
17.45 Uhr       Workshop-Teil I (Maximilian Röll) 
anschl.            gemeinsames Abendessen 
20.00 Uhr       Oliver Auge: Erfahrungen, Hinweise und Warnungen eines Klosterbuch-Herausgebers

Samstag, den 11. Dezember 2021 
Moderation: Jana Paulina Lobe 

Sektion II: „Klosterbuch“ – Zukunft eines Genres
9.00 Uhr         Christian Handschuh: „Regional identity goes digital“ – Möglichkeiten und Grenzen 
9.30 Uhr         Joachim Werz: Klosterbücher – Eine Standortbestimmung 
10.00 Uhr       Kaffee 
10.30 Uhr       Felix Weiland: Herausforderungen aus der Sicht eines Verlegers 
11.00 Uhr       Bernd Schmidt: Das Kloster als digitaler Zwilling – begehbar in virtueller Realität
11.30 Uhr       Martin Ramb: Anders Kloster – die Chancen von VR für das religiöse Lernen
12.00 Uhr       Holger Sturm: temporibus nostris – Zisterziensität im Geschichtsunterricht
12.30 Uhr       Mittagssnack 
13.15 Uhr       Stefan Beier: Der Klosterland e.V. – Kommunikation von Klosterkultur in analogen und digitalen Formaten
13.45 Uhr       Workshop-Teil II (Maximilian Röll)


Kontakt
Forschungsstelle „Ordensgeschichte seit der Frühen Neuzeit“
Dr. Joachim Werz
Postfach 44
D-72108 Rottenburg am Neckar 

Anmeldung

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